Zwei junge Männer aus Zwettl an der Rodl seit 2015 vermisst!

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Seit 12. September 2015 werden die beiden 28-Jährigen Maximilian Baumgartner und Andreas Leitner aus Zwettl an der Rodl vermisst.

Den aktuellen Ermittlungsstand und Fotos der Vermissten finden Sie hier: www.oesterreichfindeteuch.at

Jeder Hinweis ist wichtig und hilft eine vermisste Person wieder zu finden!

Nachstehend ein Interview mit dem Leiter des Landeskriminalamtes Brigadier Gottfried Mitterlehner, BA:

Wie ist der Stand der Ermittlungen?
Wir wissen nach wie vor sehr wenig. Die Kollegen des Bundeskriminalamtes haben sich in den vergangenen Monaten intensiv bemüht, das Umfeld der beiden abgängigen Personen zu durchleuchten, um eventuelle Motivlagen für eine Straftat auszuloten. Wir können derzeit jedoch weder eine Straftat, eine Verzweiflungstat noch einen Unfall ausschließen. Alle Überlegungen sind somit nach wie vor sehr spekulativ und deshalb mit großer Vorsicht zu genießen.

Gerüchteweise wird erzählt, die beiden Abgängigen hätten Kontakte in das Suchtgiftmilieu gehabt und das Verschwinden könnte unter Umständen damit zusammen hängen?
Es entspricht den Tatsachen, dass die beiden Abgängigen und ein Großteil ihrer Bekannten Kontakte zum Suchtgiftmilieu hatten. Vorwiegend geht es dabei um gelegentlichen Cannabiskonsum einzelner Personen. Wir wissen derzeit leider nicht genau, woher diese Leute das Suchtgift bezogen und welchen Stellenwert das Suchtgift in dieser Personengruppe tatsächlich hatte. Wir brauchen hier noch wesentlich mehr Informationen. Uns geht es nicht darum, Suchtgiftkonsumenten aufzudecken und diesen Leuten Schwierigkeiten zu bereiten, sondern abzuklären, warum zwei Menschen plötzlich verschwunden sind.

Können Sie uns das mit der Suchtgiftproblematik vielleicht noch näher erklären? Was meinen Sie mit Kontakten zum Suchtgiftmilieu?
Man muss grundsätzlich davon ausgehen, dass der Cannabiskonsum mittlerweile in vielen Schichten der Bevölkerung sehr weit verbreitet ist. Cannabis ist leicht verfügbar. Es wird häufig aus Tschechien importiert, aber auch an öffentlichen Orten in Linz angeboten und vielfach sogar selbst angebaut. Der Konsum beschränkt sich nicht nur auf sogenannte „alternative“ Bevölkerungsgruppen. Viele Leute schätzen Cannabis als relativ ungefährlich ein und es wird so viel gekifft wie nie zuvor. Insofern muss es nicht allzu viel bedeuten, dass auch Teile der Gruppe der beiden Abgängigen zu Cannabis gegriffen haben. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass die beiden, oder vielleicht einer der beiden, etwas tiefer in das Suchtgiftmilieu verstrickt war, als wir derzeit nachweisen können. Wie gesagt, es ist alles nur Spekulation und wir wären für alle Hinweise dankbar, die uns weiterbringen.

Wie sehen Sie die Suchtgiftproblematik in unserem Bezirk?
Das Mühlviertel liegt nicht mehr am Rand. Wir sind in die Mitte gerückt. Unser Nachbar Tschechien ist ein bedeutender Suchtgiftproduzent. Das betrifft zwar in erster Linie Crystal Meth, aber Cannabisprodukte sind sozusagen ein lukratives Zusatzangebot. Die tschechische Polizei ist sehr bemüht, aber das Netzwerk der Produzenten und Händler ist dicht und unglaublich stabil. Die Nachfrage in Oberösterreich ist groß und die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis führt dazu, dass auch das Unrechtsbewusstsein kaum mehr vorhanden ist. Die Polizei kann somit, hüben wie drüben, nur Nadelstiche setzen. Man darf sich somit keine Illusionen machen! Cannabis ist in der Gesellschaft angekommen.

Was erwarten Sie sich von einer Belohnung in Höhe von € 10.000,-?
€ 10.000,- sind kein Pappenstiel und der Betrag zeigt, wie wichtig der Polizei die Aufklärung dieses Falles ist. Wir brauchen jedoch die Mithilfe der Bevölkerung und aller Menschen, welche zu diesen beiden Burschen näheren Kontakt hatten. Auch Kleinigkeiten können hilfreich sein, weshalb wir um entsprechende Hinweise ersuchen. Wir können im Gegenzug vollstes Vertrauen anbieten. Wir wollen niemanden wegen irgendwelchen Kleinigkeiten Schwierigkeiten machen, sondern dazu beitragen, vielleicht einen der größten Kriminalfälle der jüngeren Vergangenheit zu klären.

Jeder Hinweis ist wichtig und hilft eine vermisste Person wieder zu finden!

14.12.2017